Keine Zeit im Leben ist so wichtig wie die Kindheit. Alles, was in der Kindheit passiert, hat in irgendeiner Form Einfluss auf die Entwicklung eines Menschen und sein weiteres Leben. Kindheitserfahrungen prägen unsere Persönlichkeit, sie wirken sich auf die Psyche und die Architektur des Gehirns aus. Das Verständnis über die Entwicklung von Kindern ist eine wesentliche Voraussetzung, um diese optimal auf dem Weg zu (psychisch) gesunden Erwachsenen zu begleiten. Doch auch der rechtliche Rahmen, in dem sich Erwachsene und Institutionen dabei bewegen können und sollten ist von Bedeutung. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie müssen die maßgebliche Grundlage bei der Schaffung von Kinder betreffenden Regelungen bilden. Kinderseelen sind verletzlich. Kinder sind zu schützen. Sie haben Rechte und Anspruch auf einen respekt- und würdevollen Umgang ohne Grenzverletzungen.
Niemand ist perfekt. Keiner muss innerhalb des rechtlichen Rahmens immer „richtig“ reagieren. Zumal die Frage nach der „richtigen“ Reaktion, nach dem „idealen“ Handeln gar nicht so leicht zu beantworten ist, weil Kinder ganz unterschiedlich sind. Es geht hier also nicht darum, Ratschläge zu erteilen oder konkrete Verhaltenstipps zu geben; auch weil diese oft keine Allgemeingültigkeit beanspruchen. Vielmehr geht es um die Basis: Das Verständnis und die Einstellung (gegen-)über Kinder(n) sowie das Bewusstsein im Umgang mit Kindern. Wenn die Basis stimmt, hat dies einen viel größeren Einfluss als es eine verhaltensorientierte Beratung bei Problemen je leisten könnte. Natürlich führt dies nicht automatisch dazu, dass es keinerlei Schwierigkeiten mehr gibt oder geben wird, aber es schafft eine solide Grundlage für ein bereicherndes Miteinander. … und bei so manchen Problemen stellt sich vielleicht heraus, dass diese gar keine sind.
Jeanette Böttcher-Rybicki
info@gerechte-entwicklung.de